Ausgangslage

Das Grosse Moos ist eine alte Kulturlandschaft mit einer faszinierenden Entwicklungsgeschichte. Dieser intensiv genutzte Agrarraum weist ein besonderes ökologisches Potenzial auf. Die grösste Ebene der Schweiz bietet zwischen Neuenburger-, Bieler- und Murtensee ausgezeichnete Lebensbedingungen für stark bedrohte Arten der offenen und halboffenen Landschaft. Als Beispiele seien Rebhuhn, Kiebitz oder Feldhase genannt.

Damit die einheimische wildlebende Tier- und Pflanzenwelt im Grossen Moos auf Dauer überleben kann, muss das bestehende Angebot an naturnahen Flächen durch Aufwerten bestehender und gezieltes Schaffen neuer ökologischer Ausgleichsflächen verbessert werden. Der Biotopverbund bietet dafür ein wissenschaftlich erhärtetes Konzept an. Unter der Trägerschaft der Gemeindeverbände seeland.biel/bienne und Gemeinden des Seebezirks wurde die Realisierung des Projektes 1995 in regions- und kantonsübergreifender Zusammenarbeit auf einem Gebiet von 77 km begonnen.

DSC_3863
????????????????????????????????????

Gründung des Biotop – Verbundes Grosses Moos Rekonstruktion der Abläufe; Kurzfassung aus dem Entwurf von Martin Johner (Okt. 2023)

Der damalige Gemeinderat von Kerzers Martin Johner wurde Präsident der Arbeitsgruppe Landschaft, Natur, Landwirtschaft der Regionalplanung des freiburgischen Seebezirks. Die Gruppe erweiterte er mit dem damaligen Präsidenten der IG Grosses Moos, Arthur Schwab. In der Arbeitsgruppe wurde das Koordinationsblatt «Sonderperimeter Grosses Moos» entwickelt.
Der Fachberater Felix Leiser betreute an der Universität Bern zwei Diplomanden. Für ihre Diplomarbeit betrieben sie anhand des Koordinationsblattes Recherchen im Grossen Moos und wiesen dabei auf Handlungsbedarf hin.
Die beiden Diplomanden Frei und Lack erhielten ab 1991 eine Anstellung beim Fond Landschaft Schweiz (FLS). Sie gelangten mit der Anfrage an Martin Johner, um mit einer Organisation die Vorhaben aus ihrer Diplomarbeit im Grossen Moos umzusetzen. Der Vorstand des Gemeindeverbandes des Seebezirks und die Nachbarregion Erlach – östliches Seeland (EOS) beschlossen im Jahr 1995 die Trägerschaft für die Gründung des Biotopverbundes Grosses Moos (BVGM) zu übernehmen. Der FLS unterstützte in der Folge die Projekte des GVBM mit Beträgen von insgesamt 2.2 Mio. CHF.
Nachdem der FLS die Organisation während neun Jahren grosszügig unterstütz hatte, wurde der BVGM im Jahre 2006 unter dem Präsidium von Albert Lüscher in eine Stiftung umgewandelt.
Martin Johner konnte nach 15 Jahren die Projektleitung im Jahre 2011 an Pierre – Alain Sydler, dem heutigen Präsidenten, übergeben.